Gedankensplitter

 

 

 Deutschsprachige Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Algarve (DEKA)

Sonntag Jubilate 21. April 2024

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, schau, Neues ist geworden. 2.Korinther 5,17

Glockengeläut

  - Musik zum Eingang 


Salutatio: P: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen

Confiteor:
Im Psalm 57 lesen wir: Deine Güte Gott reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. Viele bewundern Gottes Güte und seine Schöpfung nicht. Für sie ist alles selbstverständlich und gegeben. Viele bewundern lieber ihre eigene Stärke, gebrauchen ausbeuterisch die Erde und ihre Ressourcen nach dem größten Profit. Führen vernichtende Kriege. Dass wir Menschen nur Staubkörner auf einem Staubkorn in den unermesslichen Weiten des Alls sind, kein Argument. Unsere Erde geht kaputt, Leben wird für viele nachkommende Menschen unmöglich. Wir kommen hier zusammen, um die Bewunderung für Gottes Schöpfung nicht zu verlernen. Wir wissen: Wir sind ein Sternenstaub, geschaffen und aufgefordert zu bewahren. Deshalb bitten wir am Anfang: Gott, erbarm dich, vergib uns unsere Allmachtsphantasien. Führe uns zu einem nützlichen Leben. Lass uns diesen Gottesdienst mit einem unbeschwerten Herzen und fröhlichen Lippen feiern durch Christum, unseren Herrn. Und wir erhalten als Antwort: Gott erbarmt sich. Er zeigt in Jesus, wie Leben geht. Alle, die darauf vertrauen, sind Gottes Kinder, und sein Heiliger Geist wir mit ihnen sein. So werden wir selig. Das verleihe Gott uns allen. Amen

Lied 317 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren 

Psalm 57
Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig! Auf dich traut meine Seele, und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergeht.
     Ich rufe zu Gott, der meinem Jammer ein Ende macht. Gott sendet seine Güte und Treue.
Mein Herz ist bereit, Gott, dass ich singe und lobe. Wache auf, meine Ehre, wache auf, Psalter und Harfe! In der Frühe will ich aufwachen.
     Gott, ich will dir danken unter den Völkern; ich will dir lobsingen unter den Leuten.
Denn deine Güte ist, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken gehen. Erhebe dich, Gott, über den Himmel, und deine Ehre über alle Welt.

Gloria
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
P: Kyrie eleison G: Herr erbarme dich
P: Christe eleison G: Christe erbarme dich
P: Kyrie eleison G: Herr erbarm dich über uns
P. Ehre sei Gott in der Höhe – G: Und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen

Gloria in excelsis
Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade, darum das nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgfalln Gott an uns hat, nun ist groß Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.
P: Der Herr sei mit euch - G: Und mit deinem Geist.

Kollektengebet
Gott, der du uns trösten willst in unseren Sorgen und Ängsten, sei uns gnädig und erhöre unser Gebet. Jesus Christus, in den Evangelien wird das Geheimnis deines Lebens und Sterbens erzählt. Wir bitten dich, dass ihre Erzählungen auch uns Kraft geben, unser Herz erreiche und unsere Taten inspiriere. Das bitten wir in DEINEM Namen, der DU mit dem VATER und dem HEILIGEN GEIST uns Kraft und Mut zum Leben gibst, heute und für immer. Amen

Lied EG 262 Sonne der Gerechtigkeit 1+2.5+8 

Lesung aus Apostelgeschichte 17, 22-34
Paulus tritt mitten auf den Areshügel und hält folgende Rede: »Männer von Athen! Nach allem, was ich sehe, seid ihr in besonderem Maße eifrige Gottesverehrer. Wenn ich hier umhergehe und mir eure Heiligtümer ansehe, finde ich auch einen Altar mit der Aufschrift: ›Einem unbekannten Gott‹. Das Wesen nun, das ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkündige ich euch. Der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, geschaffen hat, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand erbaut sind, lässt sich auch nicht von Menschenhänden bedienen, als ob er etwas bedürfte, während er doch selbst allen Wesen Leben und Odem und alles andere gibt. Er hat auch gemacht, dass das ganze Menschengeschlecht von einem einzigen her auf der ganzen Oberfläche der Erde wohnt, und hat für sie bestimmte Zeiten ihres Bestehens und auch die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt: sie sollen Gott suchen, ob sie ihn wohl wahrnehmen und finden möchten, ihn, der ja nicht fern von einem jeden unter uns ist; denn in ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie ja auch einige von euren Dichtern gesagt haben: ›Seines Geschlechts sind auch wir.‹ Weil wir also göttlichen Geschlechts sind, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche dem Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde menschlicher Kunstfertigkeit und Überlegung. Über die Zeiten der Unwissenheit sieht Gott hinweg. Jetzt aber lässt er den Menschen ansagen, dass sie alle Buße tun sollen; denn er hat einen Tag festgesetzt, an welchem er den Erdkreis mit Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu ausersehen und den er für alle durch seine Auferweckung von den Toten beglaubigt hat.« Als sie aber von einer Auferstehung der Toten hören, spotten die einen, andere sagen: »Wir wollen dich hierüber später noch einmal hören.« So geht Paulus aus ihrer Mitte weg. Einige jedoch schließen sich ihm an und kommen zum Glauben, z.B. Dionysius, ein Mitglied des Areopags, sowie eine Frau namens Damaris und noch andere mit ihnen.

Hallelujavers: P: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. G+P: (EG 181.1) Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. P: Lobt Gott in seinem Heiligtum. Alles, was Odem hat, lobe Gott. (Psalm 150) G+P: (EG 181.1) Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. P: Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. G+P: (EG 181.1) Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja.

Lied: EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein 

Lesung aus dem Johannesevangelium (15,1-8)

P: Ehre sei dir Herr
»Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, entfernt er, und jede, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringe. Ihr seid bereits rein infolge des Wortes, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir, so bleibe ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben: wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reichlich Frucht; dagegen ohne mich könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; man sammelt sie dann und wirft sie ins Feuer: da verbrennen sie. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet, um was ihr wollt: es wird euch zuteilwerden. Dadurch ist mein Vater verherrlicht, dass ihr reichlich Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.« »Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt: bleibet in meiner Liebe!
P: Lob sei Dir o Christus

Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Lied EG 115 Jesus lebt, mit ihm auch mich 1.4.5 

Predigt Johannes 15,1-8
Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen

Im Evangelium lässt Johannes Jesus sagen: Ich bin der Weinstock - ihr seid die Reben. Ein bekanntes, wegen seiner Wirkungsgeschichte aber auch ein schwieriges und problematisches Wort. Das Bild des Weinstocks beschreibt die enge Verbindung, die ein Christenmensch zum auferstandenen Christus hat. Christen und Christus verhalten sich wie Reben am Weinstock. Johannes lässt Jesus sagen: Ich bin der wahre Weinstock. Nicht irgendeiner, nein, der wahre. Es gibt auch andere Weinstöcke. Zurzeit Jesu und Johannes ist der religiöse Markt voll. Viele Philosophien, Lebensentwürfe, Religionen, esoterische Zirkel bieten sich an. Überall werden Gedanken zur Lebenskunst verbreitet. Wenig Unterschied zum Heute.

Lebensversprechungen werden uns viele gemacht. Manche sind neugierig zu erfahren, was sie versprechen. Und manch einer läuft von Versprecher zu Versprecher, ohne letztlich zu finden, was sein Leben trägt.

Was macht Jesus zu einem Weinstock der besonderen Art, zum wahren Weinstock? Zuerst die Art und Weise, wie Jesu den Menschen begegnet. An erster Stelle stehen keine Forderungen oder Regeln, die man erfüllen muss, um zum wahren Leben zu gelangen. Nein, zuerst ist Jesus jemand, der einen annimmt: Du bist wer! Du musst nicht erst jemand werden! Der einfache Fischer, der ungeliebte Zöllner, der politische Aktivist, der Verräter, der Verleugner, der Aussätzige, die Hure, der Gottlose, jeder wird so genommen, wie er oder sie ist. Die Beziehung zu Jesus und Gott muss nicht erst erarbeitet werden, sie ist von Anfang an da. Von Gott wird sie niemals unterbrochen. Wir können sie annehmen. Darauf können wir vertrauen. Heute würde man sagen: Jesus macht uns ein niederschwelliges Beziehungsangebot: ‚Wie auch immer Du lebst und was auch immer du gemacht hast, Du bist es wert, dass ich mich dir zuwende‘, so könnte man sein Beziehungsangebot beschreiben.

Das zweite: Er gibt. Im Vergleich zu vielen anderen religiösen Führern und Gruppen steht das Geben Gottes, die Hingabe Jesu im Vordergrund. Der Weinstock bringt seine Früchte nicht für den Eigenbedarf hervor, sondern damit sich andere daran freuen können. Damit andere leben können. Jesus will nichts für sich, er hat keinen Hintersinn, kein Interesse, seine eigene Person zu bereichern, bestimmte persönliche Bedürfnisse befriedigen. Das sucht Jesus nicht. Der Mensch, die Freude am Leben, die Liebe zum Leben und die Ermöglichung von Leben sind Ziele seines Werbens um uns.

So könnte man das Bild vom wahren Weinstock, der wirklich mich und mein Leben im Blick hat, verstehen. Von ihm dürfen wir schöpfen, aus ihm können wir Lebenskraft ziehen. Von diesem Weinstock werden wir gut versorgt. Mein Vater ist der Weingärtner, sagt Jesus. Die Reben werden gereinigt – so geht das Bild weiter. Das löst widersprüchliche Gedanken und Gefühle aus. Vielleicht Furcht, oh je: Wenn ich nicht genug Frucht bringe, werde ich abgeschnitten, und werde ins Feuer geworfen. Doch, Jesus will uns nicht Angst machen, sondern unser Leben auf einen guten Weg führen. Das Reinigen ist wieder eine Form der Beachtung: wir werden für wichtig erachtet. Ich als Rebe bin wichtig für das ganze Wachsen. Eine wichtige Rebe wird auch gereinigt.

Wir wissen, wir sind nicht perfekt. Da gibt es manches, was wir lieber verbergen, worauf wir nicht stolz sind. Das Bild der Reinigung heißt vielleicht dann auch: Jesus kennt diese Seiten kennt und nimmt sie uns ab. Sie werden unser gutes Leben nicht mehr behindern. Die Beziehung zu Jesus bedeutet aber auch: Auseinandersetzung mit seinem Lebensangebot, mit seiner Haltung; sie bedeutet: Sich auf den Weg der Nachfolge zu begeben, seinem Vorbild folgen, sich seinem Lebensentwurf zu stellen. Selbstreinigung. Besser machen wollen.

Und da gibt es manches, was unseren menschlichen Vorstellungen von einem Lebensweg widerspricht. Was unseren Interessen entgegensteht. Möglicherweise müssen wir Verzicht üben, um anderen Raum zu geben. So wie Gott Raum zu Leben gibt. Das könnte gerade in diesen Zeiten wichtig sein. Wir, die wir in Sicherheit und Wohlstand leben dürfen, sollten auch bereit sein, zu verzichten, damit unsere Kinder und Enkel eine bewohnbare Erde vorfinden.

Jesus sagt: Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer Jesus nachfolgt, wird sich von seiner Liebe zu den Menschen beeinflussen lassen, wird Frucht bringen. Jede Rebe wird ihre Frucht in diese Welt bringen, jede auf ihre Weise, jede mit ihren Möglichkeiten, jede so wie sie kann. So kann man das verstehen: Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Und weiter: Ohne ihn könnten wir nichts tun.

So weit, so gut. Nun hatte ich aber auch gesagt, dieser Text sei eine schwierige und problematische Wirkungsgeschichte hat. Was ist damit gemeint? Johannes schreibt als Jude. Sein Griechisch ist einfach und trägt semitische Züge. In seinem Evangelium verlässt Jesus niemals das Gebiet Israels. Ja bisweilen ist er Nichtjuden gegenüber ziemlich reserviert. Seine Zuhörer sind zuerst Juden, die Jesus als den Messias glauben. Erst in zweiter Linie Heiden, die sich der Synagoge anschließen. Die johanneische Gemeinschaft wehrt sich gegen ihre Ausstoßung aus der Synagoge. Es gab andere Synagogengemeinden, in der der Konflikt nicht so hoch kochte. Der Grund des drohenden Ausschlusses ist nicht die Behauptung Jesus sei Messias. Deshalb kein Grund, weil auch heute noch alle paar Jahre jemand auftritt, der behauptet der Messias zu sein. Der Grund für die heftige Reaktion war der Anspruch, Jesus sei der messianische König. Für einen glaubenden Juden gilt der Anspruch mit dem Tod Jesu am Kreuz als erledigt. Das können sie aus der Schrift, unserem Alten Testament, gut begründen. Johannes begegnet diesem Einwand. Er sagt: Gott hat sich in diesen Tod hineinziehen lassen, in der Auferstehung habe er den Tod ins Leben für alle gewendet. Deshalb beschreibt er den Tod Jesu als Verherrlichung und Erhöhung. Die Auferweckung Jesu ist göttlicher Akt einer Neuerschaffung der Welt. „Wär er nicht erstanden, wär die Welt vergangen“, dichtet Luther.
Johannes ist überzeugt, mit dem Bekenntnis zu Jesus als dem messianischen König wird der jüdische Glaube nach der Katastrophe des verlorenen Krieges und der Zerstörung des Tempels ‚von Grund auf‘ bewahrt werden. Das ist seine Motivation, ein Evangelium zu schreiben. Die Reaktion ist kränkend, ja macht ihm Angst. Die an Jesus als den Messias glaubenden geraten in die Ecke der Häretiker. Und die kontern: ihr habt von Gott keine Ahnung.

Deshalb lässt Johannes Jesus sagen: „ich bin der wahre Weinstock“ – und spielt auf einen Vers im 5. Buch Mose (32,32) an: Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren…

Während Johannes mit seiner Gemeinde um den Verbleib in der Synagogengemeinde kämpft, hat die spätere christliche Tradition seine Aussage als Verurteilung des jüdischen Volkes interpretiert. Diese aus der Kränkung geborene Wirkungsgeschichte ist die problematische Seite dieses Textes. Sie ist eine der Quellen des christlichen Antijudaismus, der in der Theologie und Philosophie des Abendlandes so verbreitet, wie wirkmächtig noch immer ist und schließlich den Holocaust, den Völkermord der Nazis an den europäischen Juden christlich-theologisch und ideologisch vorbereitet hat. Man kann das Evangelium des Johannes heute nicht lesen, ohne sich seiner antijüdischen Auslegungsgeschichte zu stellen. Sich zu stellen, heißt, sich der Verantwortung stellen. Christliche Kirchen haben es zu wenig geschafft, die Botschaft von der Liebe Gottes, die durch den Juden Jesus allen Menschen offenbart worden ist, auch für alle offen zu halten. Das Christentum hat sich stattdessen ein fatales Feindbild geschaffen, das im Laufe der Geschichte jüdische Menschen immer wieder mit dem Leben bezahlt haben.

Wir heutigen lesen das Bild vom wahren Weinstock wieder in seinem jüdischen Kontext. „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der wird Frucht bringen.“

Gottes Heiliger Geist befestige diese Worte in euren Herzen, damit ihr das nicht nur gehört, sondern auch im Alltag erfahrt, auf dass euer Glaube zunehme und ihr selig werdet, durch Jesum Christum unseren Herrn. Amen

Lied EG 108 Mit Freuden zart 

Abkündigungen
1. Den nächsten Gottesdienst feiern wir am Sonntag Rogate (Bittet), dem 28. April. Beginn 11 Uhr
2. Die aktuellen Termine finden Sie immer auf unsere Webseite. www.deka-algarve.com
3. Unsere Gemeindebrief zum Osterfest ist da. Einige Exemplare sind auch hier erhältlich.
4. Der Chor trifft sich immer Donnerstags zur Probe um 18:30 Uhr in der Kapelle. Wer Genaueres wissen will setzte sich bitte mit Annemarie Webster in Verbindung Tel. 282 356 231.
5. Die Kollekte des Gottesdienstes am Sonntag ergab 70 €. Die heutige Kollekte ist für die eigene Gemeinde bestimmt. Gott segne Geber und Gaben.
6. Einladung zum gemeinsamen Essen im Restaurant  A Paleta.
Und der Friede Gottes, der höher ist, als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen

Lied 99 Christ ist erstanden 

Fürbitte
P: Gott, wunderbar ist deine Schöpfung. Täglich dürfen wir das Blau des Himmels schauen, blühende Wiesen und Felder, das Grün der Bäume. Bei Dir, in deinem Wort, finden wir was unser Leben darüber hinaus lebenswert macht: Liebe, Hoffnung, Vertrauen.

A: Gott, wir bitten Dich, hilf uns friedfertig zu werden, damit Frieden werden kann. Lass uns aufstehen gegen die, die Leben vernichten wollen, Gewalt anwenden, Krieg führen, Menschen verschleppen, Frauen und Kinder missbrauchen. Wir rufen: Kyrie eleison

B: Gott, lass uns zu unserer Verantwortung stehen, wo wir uns mit unserem Lebensstil an der Zerstörung der Erde beteiligen. Wir wissen, sich verändern ist leicht gesagt und schwer getan, aber wir wollen mit der Kraft deines Wortes unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen. Mach uns stark. Wir rufen: Kyrie eleison

C: Gott, lass uns fürsorglich werden. Alle Menschen brauchen ihr tägliches Brot, wir wollen es gerecht verteilen. Erwecke unser Gefühl für Gerechtigkeit, auf dass wir nicht nur für uns sorgen, sondern auch die im Blick haben, die Hunger leiden. Alle Menschen sollen sich an deinen Gaben freuen können. Wir rufen: Kyrie eleison

P: Gott, deine Liebe erfülle uns. Auf dass wir den Trauernden nahe sind, den durch Krieg und Flucht Traumatisierten beistehen. Dein Geist berühre uns. Stärke unser Vertrauen in DICH. Das bitten wir im Namen Jesu Christi, der für uns vom Tod auferstanden ist. Auf dich hoffen wir heute so dringend wie morgen. Amen. Laudate omnes gentes

Vater unser
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen

Demissio/Entlassung
P: Gehet hin im Frieden des Herrn. G: Gott sei ewiglich Dank - Lied EG 421 Verleih uns Frieden gnädiglich 

Segen
Gott segne Dich und behüte Dich, Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig, Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und Schenke Dir seinen Frieden. Amen

Musik zum Ausgang 

 

DEKA – Deutschsprachige evangelisch-lutherische Kirchengemeinde im Algarve. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.; Web: www.deka-algarve.com Vorsitzende: Annemarie Webster: Tel. 282 356 231.

Pastor i.R. Stephan Lorenz Mobil: 960 244 439; +49 171 68 20 295; 8400-565 Carvoeiro Urb. Sesmarias,Lote 84. Wenn Sie mich sprechen wollen, rufen oder mailen Sie mich einfach an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Unsere Gemeindearbeit finanziert sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Wir freuen uns über jede Spende auf unser IBAN : PT50 0045 7063 4029 9611 0208 7   BIC CCCMPTOL

 

 

 Monatslosung April 2024 1. Petrus 3,15

Seid stets bereit, jedem Auskunft zu geben, der euch nach dem Grund eurer Hoffnung fragt.

ἕτοιμοι ἀεὶ πρὸς ἀπολογίαν παντὶ τῷ αἰτοῦντι ὑμᾶς λόγον περὶ τῆς ἐν ὑμῖν ἐλπίδος

E estai sempre preparados para responder com mansidão e temor a qualquer que vos pedir a razão da esperança que há em vós

Der 1. Petrusbrief ist einer der ältesten Zeugnisse im Neuen Testament, zwischen 50 und 55 geschrieben. Möglicherweise ist der Verfasser Zeitgenosse des Paulus. Er betont Augenzeuge des Leidens Jesu zu sein, als Augenzeuge der Auferstehung bezeichnet er sich jedoch nicht. Gut möglich, wie einige Auslegende meinen, dass er den Adressaten gegenüber das nicht betonen will. Verfasser ist nicht der Apostel Petrus, sondern es schreibt jemand in seinem Namen, nutzt seine Autorität. Das war in der Antike durchaus üblich und nicht verwerflich. Einer der ersten Konfliktthemen der an den Messias Jesus Glaubenden, war der Umgang mit denen, die nicht jüdisch waren, den Gojim. Kann man die aufnehmen? Unterschiedliche Meinungen gibt es. Zwei kennen wir aus den Briefen des Paulus. Der Apostel Petrus, Leiter der Gruppe in Jerusalem, scheint die Auffassung zu vertreten, wer sich den messiasgläubigen Juden anschließen will, muss wie ein Jude leben, d.h. alle jüdischen Ritualgesetze beachten, einschließlich der Beschneidung. Eine hohe Hürde. Der Rabbi Paulus meint, die Gojim, die Nichtjuden, müssen sich nicht an die jüdischen Ritualgesetze halten, schon gar nicht sich beschneiden lassen. Was zählt, ist allein das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus (Messias). Am Ende hat sich die paulinische Auffassung durchgesetzt.  Der Verfasser des 1. Petrusbriefes vertritt die paulinische Meinung in Sachen Integration der Gojim in die Gemeinschaft der Christianoi. Wenn aber das jüdische Ritualgesetze für die Gojim nicht mehr gilt, was gilt stattdessen? Der Lösungsvorschlag liegt in den sogenannten ‚Haustafeln‘ des Briefes. Hier entwirft der Verfasser ein moralisches Ordnungsschema für antike Heidenchristen, die sich am Pflichtenkatalog des ‚Domus‘ (Hauses) in der hellenistischen Welt orientieren. Die soziale Ordnung wird nicht kritisiert, etwa wenn er Frauen auffordert, sich ihren Männern zu unterwerfen, aber: Es mag ja sein, dass sie den christlichen Glauben für Humbug halten, „doch durch die Art, wie ihr lebt, könnt ihr sie auch ohne Worte gewinnen.“ (3,1f) Das gleiche gilt für ihre gesellschaftliche Situation, die von Ausgrenzung, ja Feindschaft geprägt ist.  Systematisch verfolgt wurde die Gemeinde noch nicht. Aber Konflikte in der Familie und/oder mit Nachbarn können, wie wir wissen, viel Leid verursachen. Der Verfasser will Mut machen. „Selbst wenn ihr leiden müsst, weil ihr Gutes getan habt, seid ihr dennoch selig zu preisen … allein Christus den Kyrios bewahrt heilig in eurem Herzen.“ (3,14) Das Argument: wer wegen Christus leidet, wird am Ende auch an seiner Herrlichkeit Anteil haben. Das Böse soll nicht mit Bösem vergolten werden, Schmähungen, Beleidigungen werden nicht mit gleicher Münze heimgezahlt. Die Gedanken des Petrus könnte man mit einer im Judentum überlieferten Haltung beschreiben: Rede nicht ungefragt von deinem Glauben, aber lebe so, dass die Leute neugierig werden und dich nach deinem Glauben fragen. Seid stets bereit, jedem Auskunft zu geben, der euch nach dem Grund eurer Hoffnung fragt. Der Brief endet mit einem schönen Segen, den ich Ihnen gerne weitergebe: In der Gemeinschaft mit Jesus Christus komme auf euch alle Heil und Segen von Gott.

Stephan Lorenz, Pastor i.R. Urb Sesmarias, Carvoeiro – 960 244 439 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

 

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