Deutschsprachige Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde im Algarve. (DEKA)

Unsere Gottesdienste finden in der Capela de Nossa Senhora da Encarnação in Carvoeiro statt. 

 

       Kapelle Innen

Geschichte Ausgestaltung Kapelle 

 Gott segne Sie und behüte Sie. 

Porta patet, cor magis 

(Die Tür ist offen, unser Herz noch mehr) 

 

Monatslosung März 2024  Markus 16.6

Seid nicht entsetzt. Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.

μη εκθαμβεισθε ιησουν ζητειτε τον ναζαρηνον τον εσταυρωμενον ηγερθη ουκ εστιν ωδε

Não vos assusteis; buscais a Jesus, o Nazareno, que foi crucificado; já ressuscitou, não está aqui

(mehr Gedanken dazu finden Sie hier Monatslosung März)

Karfreitag

Karfreitag – Tag der Kreuzigung Jesu in Jerusalem. Für die, die ihn begleitet haben, bricht eine Welt zusammen. Wie sollen sie seinen Tod verstehen? Eine Frage die bis heute offen ist. Wenn man sie sich denn heute noch stellen will. Friedrich Nietzsche, der Pfarrerssohn aus Röcken in Sachsen, hat sich damit auseinandergesetzt.  „Mit dem Christentum werde ich nicht fertig“ – schrieb er in seinem Nachlass. Kritisch hat er die Glaubensvorstellungen und die damals real existierende Kirche in Frage gestellt. In seinen ‚Fröhlichen Wissenschaften‘ schreibt er: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unseren Messern verblutet.“ Der Satz ist zur Parole geworden. Dabei stammt der Gedanke gar nicht von Nitzsche. In einem Kirchenlied (EG 80) heißt es in der Originalfassung: „O große Not! Gott selbst ist tot, Am Kreuz ist er gestorben, Hat dadurch das Himmelreich. Uns aus Lieb' erworben. (V2) O Menschenkind, Nur deine Sünd' Hat dieses angerichtet, Da du durch die Missetat Warest ganz vernichtet.“ (V3) 1641 von Johann Rist geschrieben. Die mörderischen Erfahrungen des 30jährigen Krieges finden sich in seinem Lied wieder.  Rist versucht mit poetischen Mitteln der Braut- und Blutmystik die harten Herzen der Menschen seiner Zeit zu erweichen.  Nachfolgenden Generationen war das anstößig. Besonders die Zeile „O große Noth! Gott selbst ligt todt“. Das scharfe Fallbeil der Theologie fiel hernieder und dichtete im 19. Jahrhundert um: „O große Not, Gotts Sohn liegt tot“.  So singen wir es heute. Auch, oder gerade?, Theologen können offenbar das Fremde, Verstörende dieses Ereignisses schlecht ertragen. Dabei hatte doch Hegel noch in seinen Vorlesungen über die Philosophie der Religion (III,247) ihnen ins Gewissen geschrieben. Genau diesen Vers zitierend. Angesichts des Kreuzes gelte es zu begreifen, dass „das Menschliche, Endliche, Gebrechliche, die Schwäche, das Negative göttliches Moment sind, dass es in Gott selbst ist, dass die Endlichkeit, das Negative, das Anderssein nicht außer Gott und als Anderssein die Einheit mit Gott nicht hindert ..., [dass] es Moment der göttlichen Natur selbst [ist]“. Hegel schreibt, Gott selbst sterbe in seinem Sohn am Kreuz. Er riskiere die Einsamkeit und Verlassenheit. Als Gott Vater aber lasse er in Liebe den endgültigen Tod seines Sohnes nicht zu und erwecke ihn als ‚Heiligen Geist‘ von den Toten. Hegels Versuch einer Antwort. Die Frage bleibt offen und an uns gerichtet: Wie begreifen wir diesen gebrechlichen, von Menschen gebrochenen Jesus, seine Schwäche, sein Anderssein und die scheinbare Verneinung Gottes, wenn er am Kreuz stirbt?

Den Gottesdienst zum Karfreitag finden Sie unter der Rubrik ‚Gedankensplitter‘.                                                                                                                       

 

 

 

 

Wegweiser zur Kapelle

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